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Dorthin, wo alles begann. Mit dem Fatima-Apostolat im Heiligen Land

Mit großer Vorfreude brachen am ersten Dienstag im November 40 Fatimafreunde unter der geistlichen Leitung von Diözesanleiter Vikar Christian Stadtmüller zur großen Pilgerfahrt ins Heilige Land auf. Die Hl. Messe mit Reisesegen, zelebriert von Pfarrer Robert Stolzenberger in der Kapelle des Frankfurter Flughafens, stimmte die Gruppe auf dieses große Ereignis ein, dem eine lange und intensive Vorbereitung durch Vikar Stadtmüller vorausgegangen war. Pünktlich um 17.50 Uhr startete die Maschine und nach vierstündigem Flug landeten die Pilger auf dem Flughafen in Tel Aviv, wo Reiseleiterin Nora Strunz schon wartete. Nach Sicherheitskontrolle und Transfer wurde die erste Nacht im Heiligen Land in einem Kibbutz-Hotel in Netanya verbracht.

 Am nächsten Morgen ging es gleich wieder mit gepackten Koffern im Bus nach Nazareth. Hier wurde die Verkündigungsbasilika mit ihren vielen gestifteten Mariendarstellungen besichtigt und die Gottesmutter mit dem Engel des Herrn und dem Salve Regina gegrüßt.Weiter führte die Fahrt nach Kana, dem Ort des ersten Wunder Jesu, bei dem er bei der Hochzeit zu Kana Wasser in Wein wandelte.  In der Kapelle des Weinwunders erneuerten neun mitreisende Ehepaare feierlich ihr Eheversprechen. Nach einer Mittagspause im Freien mit landestypischen Speisen führte der Weg in Serpentinen hinauf zum Berg Tabor, dem Ort der Verklärung Christi. Ein sehr starker Wind, fast schon Sturm, umwehte die Basilika während des gemeinsamen Gottesdienstes und brachte das Glasmosaik der Rückwand zum Beben. Gegen Abend erreichte die Pilgergruppe dann den See Genezareth, wo sie für zwei Übernachtungen im Gästehaus der Franziskanerinnen auf dem Berg der Seligpreisungen untergebracht war. Eine feierliche Anbetungsstunde und das Nachtgebet beendeten den zweiten Tag der Pilgerreise.

 Bei einer Bootsfahrt auf dem See Genezareth ließen die Pilger die morgendliche Stimmung auf sich wirken und hörten dazu die entsprechenden Evangelientexte. Daran schloss sich der Besuch der Primatskapelle am Ufer an; hier fragte Jesus den Petrus drei Mal „Liebst du mich?“. Ein kurzer Fußweg führte die Gruppe dann nach Taghba, dem Ort der wunderbaren Brotvermehrung, zur Brotsvermehrungskirche mit dem uralten Mosaik der Brote und Fische. Hier gab es eine überraschende Begegnung mit Domvikar P. Weismantel, der eine Würzburger Gruppe begleitete. Während der Mittagspause in Tiberias kosteten die Pilger den St-Peters-Fisch und fuhren dann weiter nach Kafarnaum, wo die Ruinen des Hauses der Schwiegermutter von Petrus und die Überreste der „weißen Synagoge“ besichtigt wurden. Bei einem Ausflug zu den Golan-Höhen konnte dann die Gruppe alles über Olivenpressung erfahren und bei einer Weinprobe einige Weine des Heiligen Landes verkosten.

Über Tiberias und durch das fruchtbare Jordantal mit riesigen Obstplantagen erreichten die Pilger dann die Taufstelle Jesu im Jordan. Hier erneuerten sie ihr Taufversprechen. Einige stiegen sogar hinab in den Jordan und schöpften sich Wasser. Weiter ging es nach einem kurzen Besuch am Berg der Versuchung Jesu nach Jericho, das im Palästinensergebiet liegt. Hier feierten die Gläubigen die Heilige Messe bei den Franziskanern. Vikar Kneitz erinnerte in seiner Predigt an den Zöllner Zachäus, bei dem Jesus zu Gast war. Einen Einblick in das Leben der Essener in Qumran, dem Fundort der berühmten Schriftrollen aus dem 2. Jahrhundert v. Chr., erhielt die Gruppe bei der Weiterfahrt durch die Wüste. Hier wurden sie zu ihrem Erstaunen von Regen überrascht. Dann ging es an diesem Tag zum zweiten Mal ans Wasser, nämlich ans Tote Meer, in dem einige Mitreisende sogar ein Bad im 33-prozentigen Salzwasser nahmen. Gegen Abend erreichten  die Pilger dann die Heilige Stadt Jerusalem. Hier im Holy-Land Hotel wohnten sie bis zur Heimreise. Nach dem Abendessen machten sich einige auf, die Stadt schon vorab etwas zu erkunden, während der Rest der Gruppe die vielfältigen bisherigen Eindrücke auf sich wirken ließ oder einfach nur ausruhte, um Kräfte für die nächsten Tage zu sammeln.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der heiligen Stätten in Jerusalem. Auf dem Ölberg besuchten die Pilger die Himmelfahrtskapelle. Hier ist der Fußabdruck Jesu zu verehren. In der Kapelle Dominus flevit (Der Herr weinte) feierte die Gruppe die Heilige Messe, ehe sie einen Teil des Palmsonntagsweges ging, hinab in den Garten Getsemani, der sich hinter der Todesangstbasilika befindet. Hier gedachten sie Jesu Todesangst und seiner Verhaftung. Weiter ging es zum Haus des Kajaphas, das heute Teil der Kirche St-Peter in Gallikantu (Hahnenschrei-Kirche) ist. Hier sind die Stufen zu sehen, auf denen Jesu vor den Hohen Priester geführt wurde und hier verleugnete Petrus den Herrn drei Mal.

In der St.-Anna-Kirche mit ihrer einzigartigen Akustik an den Ruinen des Teiches von Betesda verehrten die Pilger die Eltern Mariens, die hl. Anna und den hl. Joachim. Bei strömendem Regen beteten die Heilig-Land-Pilger den Kreuzweg auf der verwinkelten Via Dolorosa und näherten sich so dem Höhepunkt und geistlichen Ziel der Pilgerreise, dem heiligsten Ort der Christenheit, der Grabeskirche. Tief bewegt verehrten die Gläubigen den Golgota-Felsen, den Einbalsamierungsstein Jesu und sein heiliges Grab.

Am Sonntag zelebrierte Pfarrer Stolzenberger die Heilige Messe in der Coenaculum-Kirche ganz nah am Abendmahlsaal, dem Ort des letzten Abendmahles und des ersten Pfingstfestes. Hier betete auch die Gottesmutter mit den Aposteln. Danach führte der Weg der Gruppe vom Zionsberg aus zum größten Heiligtum der Juden, der Klagemauer. In der Dormitio-Abtei gedachten die Gläubigen der Himmelfahrt Mariens.

Ain Karem war das erste Ziel der Fahrt am Nachmittag. Hier ist die Geburtsgrotte von Johannes dem Täufer zu sehen und auch seine Eltern, die hl. Elisabeth und der hl. Zacharias, werden hier verehrt. In der bergigen Landschaft war gut nachzuspüren, wie die Mutter Gottes ihre mit Johannes schwangere Base Elisabeth besuchte und drei Monate bei ihr blieb. Beim Besuch des Israel-Museums war ein beeindruckendes Modell von Jerusalem zur Zeit Jesu zu sehen und auch Repliken der in Qumran gefundenen, über 2.000 Jahre alten Schriftrollen. Das israelische Parlament, die Knessett, liegt auch ganz in der Nähe.

Am Montag hatten die Frühaufsteher der Pilgergruppe die Möglichkeit, die Grabeskirche zu besuchen, bevor der Strom der Gläubigen einsetzte. Jeder konnte für sich diese Zeit zum Gebet an den Heiligen Stätten nutzen. Danach wurde die Gruppe von S. E. Weihbischof William vom Lateinischen Patriarchat empfangen. Er schilderte in bewegten Worten die Geschichte und auch die derzeitige Lage der Christen im Heiligen Land. Nach dem bischöflichen Segen führte die Fahrt zu den Hirtenfeldern bei Bethlehem, wo die Gläubigen das Jesukind in der dortigen Kapelle verehrten. Bethlehem, der Geburtsort Jesu, liegt heute in den palästinensischen Autonomiegebieten. Die Pilger besuchten die Reliquien der hl. Miriam von Abelin im dortigen Karmeliterinnenkloster. Sie wurde erst in diesem Jahr heiliggesprochen und wird als Patronin des Friedens im

Nahen Osten verehrt. In der Josefsgrotte feierten die Gläubigen die bewegende Weihnachtsmesse an heiligem Ort. Die Geburtsbasilika mit dem Silberstern in der Geburtsgrotte zeigte den Pilgern die Stelle, an der Jesus zur Welt kam. Gerade noch konnten alle aus der Pilgergruppe diese Stelle verehren, bevor die Kirche geschlossen wurde. Eine Lichterfahrt durch das abendliche Jerusalem bildete den Abschluss dieses Tages.

Am Dienstag hieß es Abschied nehmen von der Heiligen Stadt Jerusalem. Mit gepackten Koffern machten sich die Heilig-Land-Fahrer auf nach Jaffa (bibl. Joppe), einem Stadtteil von Tel Aviv, am Mittelmeer. Hier zelebrierte Vikar Stadtmüller mit Pfarrer Stolzenberger und Vikar Kneitz den Dankgottesdienst zum Abschluss der Pilgerfahrt in der Franziskanerkirche St. Petrus. Zum Abschied erklang hier das Fatimalied „Ave, ave, ave Maria“ als Lob und Dank an die Gottesmutter. Noch ein kurzer Rundgang durch die Altstadt mit Besichtigung der Mauerreste des Hauses von Simon, dem Gerber und der Bus brachte die Gruppe an den Flughafen Tel Aviv zum Rückflug nach Frankfurt.

Gegen 20.00 Uhr trafen die Pilger, trotz Lufthansa-Streik, erschöpft aber tief beeindruckt, gestärkt und bereichert im Glauben wieder in der Heimat ein. Die vielen unvergesslichen Eindrücke und Erlebnisse werden noch lange anhalten.

Ein ganz herzliches Vergelt´s Gott an Diözesanleiter Vikar Christian Stadtmüller, Pfarrer Stolzenberger und Vikar  Kneitz für die außerordentlich gut organisierte Pilgerreise und die geistliche Begleitung, durch die Feier der Heiligen Messe, durch Predigten, Evangelientexte, Rosenkranzgebet, Gesang und so vieles mehr.

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