Mit einer kleineren Delegation fuhr unser Apostolat zu den Feierlichkeiten anlässlich des 105. Jahrestages der Erscheinungen der Gottesmutter nach Fatima.
Nach Ankunft am 11. September war die Teilnahme am internationalen Rosenkranz und der Lichterprozession obligatorisch. Tags darauf, am Fest Maria Namen, feierte Pfarrer Stadtmüller frühmorgens in der Erscheinungskapelle die Hl. Messe, an der auch zahlreiche andere deutsche Pilger teilnahmen. Gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück im Hotel machte die Pilgergruppe einen Ausflug nach Coimbra, einer traditionsreichen Stadt mit der ältesten Universität des Landes, die auch eine der größten Europas ist. Natürlich gehörte der Besuch des Klosters, in dem Sr. Lucia lebte und starb, mit zum Programm.
Ganz in der Nähe des Klosters ist das imposante Universitätsgelände. Die Hochschule liegt auf dem höchsten Punkt der Stadt und verfügt über einen ausgezeichneten Blick auf den Fluss Mondego. Die etwa 30.000 Studenten prägen die Atmosphäre der Stadt. In der Unterstadt besichtigten die Pilger noch die alte Kathedrale, die im 12. Jahrhundert im romanischen Stil errichtet wurde.
Abends stand für die Wallfahrer die Vigilfeier auf dem Programm. Nach dem Rosenkranz in der Erscheinungskapelle wurde die geschmückte Madonna in einer großen Prozession, begleitet vom Bischof und vielen Priestern, zum Freialtar der alten Basilika getragen. Von dort feierte der Zelebrant den Wortgottesdienst. Bereits abends regnete es ziemlich stark.
Der Fatimatag begann mit dem Rosenkranzgebet in der Erscheinungskapelle, die in aller früh schon voll besetzt war. Danach stellten sich die Priester bei strömendem Regen auf und warteten auf die Bischöfe und den Prozessionsbeginn. Viele Pilger blieben während des Pontifikalamtes in der Kapelle oder stellten sich seitlich des Platzes unter, andere jedoch harrten mit Schirm und Regenschutz auf dem Platz aus und feierten dort die heilige Messe mit.
Nachmittags fuhr die Wallfahrtsgruppe nach Aljustrel, um in der Abgeschiedenheit den Kreuzweg zu beten, auf jenen Wegen, welche die Seherkinder damals zwischen Olivenbäumen und Steineichen gegangen sind. Am Abend beendete die Gruppe wieder mit dem Rosenkranz und der Prozession den Festtag.
Am Vormittag. des dritten Tages ging es nach Alcobaça, zu einer ehemaligen Zisterzienserabtei, die seit 1989 zum Weltkulturerbe gehört. Das interessante und sehenswerte Kloster beherbergte im 12. Jahrhundert fast 1000 Mönche. Über die Baukunst konnte man nur staunen: obwohl das Bauwerk nahezu 900 Jahre alt ist, sind die mittelalterlichen Gebäudeteile fast vollständig erhalten.
Nach einer kleinen Kaffeepause setzten die Pilger die Fahrt fort nach Peniche, dem größten Fischereihafen Portugals. Die Klippen und die vom Meereswasser umspülten Felsen faszinierten. Über Treppen und teils angelegte Wege konnte man einen Felsvorsprung besteigen und von ganz oben die Weite und Schönheit des Atlantiks betrachten. Die klare Luft, die Meeresbrise und das herrliche Wetter waren ein Erlebnis. In einem typischen Fischrestaurant an der Uferpromenade stärkten sich die Ausflügler und kehrten nach Fatima zurück. Gegen Abend feierten die Priester die hl. Messe in der Hauskapelle des Domus Pacis, der Zentrale des Fatimaweltapostolates.
Der vorletzte Tag der Reise stand ganz im Zeichen der Seherkinder. Den Vormittag verbrachte die Gruppe in Aljustrel. Dort besichtigte sie das Haus, in dem die Kinder geboren und aufgewachsen sind. Das Elternhaus von Lucia wurde zu einem Museum umgebaut und konnte ebenfalls besichtigt werden. Auch an den Orten im Dorf, an denen der Engel mehrere Male mit den Kindern gesprochen hat, verharrten die Pilger eine kleine Weile, sowie in der Pfarrkirche von Aljustrel, in der die Kinder getauft wurden und zur Kommunion gegangen sind.
Wie an jedem Abend versammelte sich die Gruppe auch am letzten Tag in der Erscheinungskapelle zum Rosenkranz und zur Lichterprozession, um Abschied vom Gnadenort zu nehmen.
Am letzten Tag der Wallfahrt feierte die Pilgergruppe am frühen Morgen die heilige Messe in italienischer Sprache in der Erscheinungskapelle mit. Gleich nach dem Frühstück hieß es aufzubrechen. Die Fahrt ging zurück nach Lissabon, wo die Pilger noch ein paar schöne, hochsommerliche Stunden verbrachten, bevor am Abend das Flugzeug Richtung Heimat startete.
Bestärkt von den segensreichen Tagen und vielen Eindrücken während des Aufenthaltes in Portugal sind die Fatima Pilger wohlbehalten wieder in Frankfurt angekommen.